Firmenporträt
Geschichte
SIPA Verteilanlagen AG Cham: Erfindungsreichtum und Kundendienst seit 1923
1923: August Sidler (1896–1983) gründet zusammen mit seiner Frau Emma Sidler-Schnurrenberger das Elektrofachgeschäft «August Sidler» an der Sinserstrasse 5 in Cham.
1925: Erfindung und Patentierung eines «Hilfsapparates für mit elektrisch beheizten Geräten arbeitende Imker» (Patent-Nummer 113300). Der Bienenwabenhobel wird an einer Ausstellung in Wien ausgezeichnet und in der Folge bis nach Amerika und Australien exportiert.
1927: Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses an der Hünenbergerstrasse 12 in Cham.
1929: Kauf des ersten Firmenautos (Fiat 509, zweifarbig) für eine speditivere Betreuung der Kundschaft in der Region.
1930er-Jahre: Erfindung und Vertrieb von speziellen «Spinnern» (kleine Fischköder aus Metall zum Angeln), die mit einem Mini-Propeller ausgestattet sind und um die eigene Achse rotieren.
1930er-Jahre: Erledigung von elektrischen Installationen jeder Art, Verkauf von Elektrogeräten, Lampen (sogar Seidenstoff für Lampenschirme ist im Angebot) und Schallplatten, Produktion von Bienenwabenhobeln, Herstellung von rotierenden Metallfischen zum Angeln und Bau von Radios, deren Komponenten aus Berlin importiert werden. Start mit der Ausbildung von Lehrlingen, die auch die Elektrifizierung des Kirchturms der katholischen Kirche St. Jakob in Cham ausführen.
1942/1943: Vergrösserung der Werkstatt trotz Weltkrieg.
Ab 1948: Zusammenarbeit mit der Metallwarenfabrik «Hermann Lanz AG» in Murgenthal AG und Fabrikation von Gips-Hauptsicherungskästen mit der Bezeichnung «SIPA» (Sidler-Patent).
1949: Patentierung eines Hauptsicherungskastens aus glasfaserverstärktem Gips, der zwar durch Blitzschläge innen zerstört werden kann, aber nach aussen feuersicher ist und dadurch Leitungsbrände in Häusern und Scheunen verhindert (Patent-Nummer 279744).
1951/1952: Das Sidler-Firmenlogo wird durch das SIPA-Firmenlogo abgelöst.
1952: Erweiterung der Firma durch den Kauf des 1882 errichteten ehemaligen Nestlé-Blechdosen-Fabrikationsgebäudes an der Zugerstrasse 6 in Cham mit Gleisanschluss.
1955: Anschaffung einer speziellen Fräsmaschine zur Herstellung von Messing-Giessformen für die Gipskasten-Produktion.
1961: Entwicklung des Gipskasten-Elektrotableaus für die Haus-Installation.
1967: Entwicklung des Kunststoff-Baukasten-Elektrotableaus SIPA für die Haus-Installation.
1968: Der Versuch, die Firma zukünftig «SIPA» zu nennen, scheitert durch den Einspruch der Basler Chemiefirma «Ciba», deren Name ähnlich klingt. Deshalb bleibt es dabei, dass die Produkte zwar mit «SIPA» bezeichnet werden, die Firma selber aber weiterhin «August Sidler» heisst, wobei das SIPA-Produkte-Logo quasi als Firmenlogo verwendet wird.
1969: Patentierung des Kunststoff-Baukasten-Elektrotableaus SIPA (Patent-Nummer 469381).
1969: Sohn Rudolf Sidler übernimmt die Firma zusammen mit seiner Frau Vreni Sidler-Wilhelm unter der Bezeichnung «Rudolf Sidler» und mit der Weiterverwendung des SIPA-Firmenlogos.
1970: In der angegliederten mechanischen Werkstatt werden gemäss Kundenwünschen Prototypen aus Metall für die Elektrotechnik hergestellt.
1975: Erfindung und Patentierung des Waschmaschinen-Zähler-Umschalters «SIPA WZU» (Patent-Nummer 599671).
1976: Start der Produktion des Waschmaschinen-Zähler-Umschalters «SIPA WZU».
1980: Fabrikation von elektrischen Verteilanlagen, die fest in Metallkästen montiert werden.
2008: Rudolf Sidler übergibt die Firma an Marc Süssmeier, welcher diese unter dem Namen «SIPA Verteilanlagen AG» mit rund 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterführt. Ab nun heissen sowohl die Produkte wie auch die Firma selber «SIPA».
2013: Erfindung und Produktion des Waschmaschinen-Zähler-Umschalters «SIPA WZU Contactless»
2023: Die «SIPA Verteilanlagen AG» in Cham feiert ihr 100-Jahr-Jubiläum.
Quellen: Firmenarchiv SIPA Cham, Chamapedia.ch, «Chomereien» von Charly Werder, Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum Bern, Auskünfte Vreni und Rudolf Sidler, Auskünfte Marc Süssmeier.
Texte und Recherchen: Kleeb-Lötscher, Zug.
2023 feiert die «SIPA Verteilanlagen AG» in Cham ihr 100-Jahr-Jubiläum.
August Sidler erfindet 1925 einen elektrifizierten Bienenwabenhobel für Imker.
Die Turiner Autobauer machen 1925 mit futuristischen Plakaten Werbung für den neuen Fiat 509.
August Sidler kauft 1929 sein erstes Firmenauto, einen zweifarbigen Fiat 509.
August Sidler erfindet 1948 einen Hauptsicherungskasten aus glasfaserverstärktem Gips.
Der 1949 patentierte Hauptsicherungskasten «SIPA» aus Gips war feuersicher.
Der Hauptsicherungskasten «SIPA» wurde ab 1954 durch die Firma «Hermann Lanz» vertrieben.
Ab 1967 werden erste Elektrotableaus aus Kunststoff als Baukasten entwickelt.
Rudolf Sidler beim Zusammenbau des 1969 patentierten Kunststoff-Baukasten-Elektrotableaus.
Rudolf Sidler erfindet 1975 den Waschmaschinen-Zähler-Umschalters «SIPA WZU».
Rudolf Sidler, Sohn des Firmengründers August Sidler (1896–1983), in der Werkstatt der SIPA im Jahr 1994.